Warum eine kurze Alltagsflucht Gold wert ist

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Tschüss Alltag - Hallo Entspannung. Ich bin dann mal kurz weg.

Ihr Lieben! Ich melde mich zurück. Wie ich euch bereits am Donnerstag erzählt habe, war ich einfach mal kurz weg. Ganz spontan. Deswegen gab es auch keinen neuen Beitrag hier. Nein, ich habe keine hundert Beiträge vorgeschrieben, als Entwürfe gespeichert und veröffentliche sie nur jeden Donnerstag. Ich schreibe immer aktuell über das, was mich gerade beschäftigt, was zu meiner Stimmung passt oder was ich euch einfach genau jetzt zeigen möchte. Und deswegen gab’s am Donnerstag eben keinen neuen Beitrag.

Die Osterfeiertage waren zwar entspannt, aber wir waren viel unterwegs. Wir haben unsere Familien abgeklappert, den Sonntagabend und Montag verbrachten wir bei Freunden. Da wir mittlerweile über eine Autostunde von unserer Heimat entfernt wohnen, nutzen wir die Feiertage natürlich immer um Familie und Freunde zu sehen.

Die Woche nach Ostern hatten wir endlich mal vier Tage Urlaub. Einfach frei haben, ausschlafen und ein bisschen abschalten. Einen Plan für diese vier Tage hatten wir nicht. Bei dem ganzen Stress vor Ostern hatten wir auch gar keine Zeit um überhaupt darüber nachzudenken.

 

Wenn der Alltag euch gefangen hält…

Die letzten Wochen waren einfach anstrengend und kraftraubend. Kollegen hatten Urlaub, wurden krank, kamen kurz wieder, wurden wieder krank. Mein Büro sah wie ein Schlachtfeld aus. Statt 100 Prozent arbeitete ich gefühlte 200. „Wenn das noch lange so weiter geht, könnt ihr mich zum Schlachter bringen!“, scherzte ich im Büro. Aber ganz so lustig meinte ich es gar nicht.

Obwohl ich durch meine Morgenroutine entspannt in den Tag starte, schwindet diese Gelassenheit meistens schnell, wenn ich das Büroschlachtfeld betrete. Ich kämpfe mich durch Aktenberge, versuche am Telefon – trotz Zeitdruck – freundlich zu sein und meinem Gesprächspartner nicht das Gefühl zu vermitteln er störe gerade mit seiner „unwichtigen“ Frage.  Die Kundschaft stapelt sich bereits in der Wartezone während mir die Dame am Telefon noch einen entspannten Restarbeitstag wünscht und erwähnt, dass sie nun übrigens 2 Wochen Urlaub hat und gen Sonne fliegt. Prima. Ich nicht.

Zwar versuche ich meine Mittagspause relativ entspannt an der frischen Luft zu verbringen, schlendere kurz durch die Innenstadt und gönne mir ein leckeres Mittagessen oder kaufe mir mal eine Kleinigkeit zur Aufmunterung und Motivation, aber irgendwie kann das ja kein Dauerzustand sein.

Ich komme müde und erschöpft nach Hause, versinke auf der Couch oder verschwinde tatsächlich gleich im Bett, da ich so fertig bin. Herr Stressfrei ist meistens früher zuhause und kümmert sich – Gott sei Dank – schon um’s Essen. Auch er hat viel Stress an der Arbeit und nutzt die „Ehefrau-ist-noch-im-Büro-Zeit“ um ein Mittagsschläfchen zu machen. Trotzdem ist abends meistens die Luft raus und man macht nur noch das Nötigste. Am Wochenende wird dann mal die Wohnung geputzt, Papierkram erledigt und/oder die Familie und Freunde besucht, da ein Geburtstag oder ein anderer Termin ansteht. Zeit für wirkliche Entspannung? Fehlanzeige. So geht’s uns schon seit Monaten…

 

…müsst ihr die Flucht planen.

Man befindet sich so im Alltagstrott, ist oft gestresst und so geschafft, dass man das Wesentliche aus den Augen verliert. Aufstehen, arbeiten, Haushalt, schlafen, aufstehen, arbeiten,… – in Dauerschleife. Man hangelt sich von Wochenende zu Wochenende und freut sich über Feiertage, die dann aber doch meistens „in Stress ausarten“.

 

Am Ostersonntag haben Herr Stressfrei und ich überlegt, wann wir denn wohl das letzte Mal zusammen weg waren. Also so richtig und nicht nur ein Kinobesuch. Therme, Tierpark, Museum, schön Essen und irgendwo anders übernachten. Raus aus der gewohnten Umgebung, etwas anderes sehen und einfach mal weg vom Alltagsstress. Wir konnten uns nicht erinnern. Seit unserem Urlaub im letzten September ist nicht sehr viel passiert. Und vorher? Hm… War da nicht der Wochenendtrip nach Dresden? Nee, das ist schon mindestens 2 Jahre her. Die Ausflüge mit unseren Freunden zu Silvester und in die Therme zählen ja nicht als „Pärchenausflug“ im eigentlichen Sinne. Puh… Ist wohl echt schon lange her, dass wir uns zu zweit eine richtige Auszeit gegönnt haben.

 

Und sind wir mal ehrlich: Im Alltagstrott stehen wir irgendwie immer unter Strom.  Je gestresster und ausgepowerter man wird, desto gereizter reagiert man auf bedeutungslose Kleinigkeiten. So kam es in letzter Zeit nicht selten vor, dass wir uns wegen blöder Kleinigkeiten so in die Haare bekamen, dass wir manchmal ziemlich fies zueinander wurden. Das Ende vom Lied? Man ist noch genervter und gestresster. Wollen wir das wirklich? Nee. Also raus aus dem Alltag und rein in die Entspannung.

 

Die Flucht in Richtung Entspannung.

Wir beschlossen also ziemlich spontan unsere Sachen zu packen. Die Steuererklärung, die Terrasse und der Frühjahrsputz können warten. Die laufen uns ja nicht weg. Nach kurzer Suche stand fest: Es geht nach Sinsheim ins Palmenparadies. Drei Tage, zwei Nächte inkl. Frühstück, Eintritt für das Palmenparadies inkl. Vitaltherme und Saunalandschaft, knapp 240 €. Zack. Ja, es ist viel Geld und ja, es kommen auch noch Sprit und Versorgung hinzu, aber man macht sowas ja nicht ständig. Wie gesagt, wir wissen nicht, wann wir das letzte Mal so etwas gemacht haben.

Alltagsflucht - warum eine kurze Auszeit Gold wert ist.

 

Und was soll ich sagen? Es war einfach traumhaft. Leider kann ich euch keine Bilder zeigen, da Handys verboten sind. Es ist dort allerdings genauso schön, wie die Bilder auf der Internetseite der Badewelt und in diesem Blogbeitrag von Natalie es versprechen. Sie hat die Therme ausführlich getestet und darüber geschrieben.

Kinder von 0-4 Jahren dürfen mit ihren Eltern ins Palmenparadies. In der Vitaltherme und der Sauna (beides textilfreie Bereiche) sind ausschließlich Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren. Eine herrliche Ruhe sag‘ ich euch. Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Kinder. Aber die Geräuschkulisse in manchen Freizeitbädern ist kaum zu ertragen und von Entspannung meilenweit entfernt. Hier war es einfach schön ruhig. Eine Bar im Pool, ein toller Außenbereich, Palmen wohin man schaut, gemütliche, stilvolle Liegen, Dampfbäder, Gesundheitsbäder, jede Sauna mit einem anderen Thema und auch das Essen war toll und erschwinglich. Einfach schön! Wir verbrachten einen ganzen Tag hier, fast 12 Stunden.

Wer kein Problem mit Textilfreiheit hat, wird vermutlich genauso begeistert sein wie wir es sind. Übrigens waren wir das erste Mal überhaupt textilfrei schwimmen in einer Therme. Erstmal ein seltsames Gefühl, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Ja, auch solche Erlebnisse – Dinge, die man zusammen das erste Mal erlebt – schweißen zusammen.

Wir haben wirklich total entspannt, schauten uns am Tag zuvor den Hockenheimring an und am Tag nach der Therme das Auto- und Technikmuseum Sinsheim. Viele tolle Sachen in kurzer Zeit und man denkt überhaupt nicht an den Alltag. Kurz mal richtig abschalten – einfach schön.

 

Warum eine kurze Auszeit Gold wert ist

Obwohl wir nur kurz „abgetaucht“ sind, war es eine tolle Flucht aus dem Alltagstrott und wir haben uns wieder auf’s Wesentliche konzentriert – auf uns und eine schöne gemeinsame Zeit. Wir haben Ruhe und Energie getankt um Montag wieder mit Power in die neue Woche zu starten. Mein Büro wartet vermutlich schon sehnsüchtig auf mich. Aber erstmal ist heute Samstag und den verbringen wir gemütlich Zuhause. Die Steuererklärung kann auch noch ein bisschen länger warten. Es gibt Wichtigeres im Leben.

So eine kurze Flucht aus dem Alltagsstress ist tatsächlich Gold wert. Man sortiert seine Prioritätenliste wieder neu und realisiert, dass man sich oft zu sehr im Alltag verbissen hat. Die Alltags-To-Do-Liste füllt sich immer und immer wieder neu und ist eigentlich nie leer. Man vergisst oft, dass es da noch schöne Dinge gibt, die man dann machen wollte, wenn die Liste „abgearbeitet“ ist.

Das ist wirklich Quatsch.

Nehmt euch mehr Zeit für Dinge, die euch wichtig sind. Nehmt euch kurze Auszeiten und erlebt etwas. Denn das sind die Momente, an die ihr euch später erinnert. Daran, dass ihr in eurem kurzen Urlaub nach Ostern die Steuererklärung gemacht und die Terrasse gesäubert habt, werdet ihr euch in 5 Jahren wohl kaum mehr entsinnen.

Ob Freizeitpark, Therme, Erlebnismuseum, Städtetripp, Tierpark oder spontaner Kurzurlaub – egal – raus aus dem Alltag!

 

Ich hoffe, ich habe euch mit meinen Gedanken motiviert eure nächste Flucht aus dem Alltag zu planen. Habt ihr schon was im Kopf oder eure letzte Flucht gerade erst beendet? Schreibt mir gerne einen Kommentar.

 

Euer

fräulein-stressfrei

 

 

 

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Sina Puck

    Eine Auszeit hört sich gut an – aber geplant habe ich keine. Zum Glück habe ich “hauptsächlich “positiven Stress”.
    Ich mag meinen Job, wir sind in den letzten Zügen des Hausbau, ich lese viel um abzuschalten. Lediglich der Haushalt, Wäsche, etc. nervt und könnte sich gerne von selbst erledigen.

    1. Liebe Sina,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Positiver Stress hört sich doch toll an! Einen Job, den man sehr mag, Hausbau – hört sich alles spannend an! Tja, der liebe Haushalt… leider macht sich das Bisschen doch nicht von allein *sing*

      Liebe Grüße, Anna

  2. Caro

    auf den Punkt gebracht!
    lese gerne, was du schreibst, es liest sich einfach flüssig für mich und außerdem finde ich den Spagat zwischen Arbeit(sstress) und alternativem Denken sehr spannend!
    Glg Caro :-*

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