Stressbewältigung für Sportmuffel. Geht das?!

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„War ja klar, dass irgendwann so ein Beitrag kommt“, werden wohl Einige sagen, die mich kennen. Mich. Die bekennende Sportnull. Faulstes Stück Fleisch auf Erden. Ja. Das bin ich. Und nun schreibt sie einen Beitrag über Stressbewältigung für Sportmuffel. War ja irgendwie klar.

Regelmäßiger Sport ist Stresskiller Nummer 1

Ja, tatsächlich. Wenn wir uns bewegen, produziert unser Körper sogenannte Glückshormone (Endorphin, Serotonin,…). Diese kleinen glücklichen Hormone nehmen den Kampf gegen die Stresshormone (Adrenalin, Cortisol,…) in unserem Körper auf. Das funktioniert kurzfristig und wie auch langfristig. Regelmäßiger Sport stärkt das Herz-Kreislaufsystem, macht einfach fitter, glücklicher und beugt einem Burnout vor. Ja, so ist das. Sportliche Menschen sind weniger oft gestresst bzw. gegen anders mit Stress um als faule Sportmuffel. Sport macht den Kopf frei, entspannt, gibt neue Energie. Regelmäßige Bewegung schafft einfach ein gewisses Maß an Stressresilienz.

Ja, ich weiß das. Theoretisch.

Und dann komm ich. Der bekennende Sportmuffel.

„Du bewegst dich zu wenig! Faules Stück Mensch. Geh mal an die frische Luft, eine Runde Joggen!“ So oder so ähnlich klingt die Stimme meines Papas ganz oft in meinen Ohren. Jaaaaaa, ich weiß und nein, ich hab keine Lust. Ich hasse Sport. Schon immer. Wirklich. Ich hab mich schon so oft versucht aufzuraffen und etwas anzufangen, aber bisher hat mir noch nichts wirklich Freude bereitet bzw. war anfangs zu anstrengend bzw. ich doch nicht motiviert genug um durchzuhalten. Dabei müsste ich es eigentlich besser wissen. In der Zeit als ich meinen ersten Yogakurs besucht habe, konnte ich mich tatsächlich nicht über Rücken- und Kopfschmerzen beklagen. Ein Yogakurs steht auch wieder auf meiner To-Do-Liste für dieses Jahr. Spätestens wenn der Minimensch gelernt hat, alleine bzw. mit Papa einzuschlafen, werde ich mich einmal die Woche abends aus dem Haus schleichen und zum Yoga gehen. Hatha Yoga – also weniger Sport, sondern gezielte Übungen in Verbindung mit Atemübungen und Meditation. So richtig zum Abschalten eben.

Für alles bereit – für nichts motiviert!

Das war’s dann aber auch. Für’s Joggen bin ich ausgerüstet (Schuhe, Kleidung, eine extra Tasche für Taschentücher, Handy und Co und eine leichte Sportjacke liegen seit Jahren im Schrank und warten auf ihren Einsatz). Zum Speck-weg-Training hab ich „Shred für Einsteiger“ hier liegen. Das Wort „Einsteiger“ in diesem Titel lässt mich immer noch laut lachen! Ich war TOT! Wirklich. Wer Lust hat, kann sich gerne selbst überzeugen (*Affiliatelink). Ein Komplettset für die „Mama-Fitness“ liegt hier auch verstaubt in der Ecke. In der Schwangerschaft habe ich ein bisschen was gemacht, dann die Rückbildung ein paar Tage neben dem normalen Rückbildungskurs und die Dvd „Pilates mit Baby“ hat den Weg in den Dvd-Player noch nicht gefunden. Wird sie vermutlich auch nicht. Ich kenn mich ja. Zum Zumba bin ich ein einziges Mal gegangen. Peinlichstes Erlebnis meines Lebens. Ich bin Bewegungslegastheniker. Nie wieder.

Ihr merkt, der Sport und ich sind irgendwie nicht die besten Freunde. Wir werden es auch nie.

Schluss mit dem schlechten Gewissen!

Und wisst ihr was? Das ist auch gar nicht schlimm. Wirklich nicht. Ich hatte jahrelang wirklich ein schlechtes Gewissen und hab mich tooootal schlecht gefühlt, weil alle um mich herum total sportlich und motiviert sind. Völliger Quatsch! Das hat mich nur noch tiefer in dieses „Ich hab eigentlich keine Lust, aber ich muss ja“-Problem gebracht. Und dann sind da noch diese ganzen Fitnessprofile auf Instagram und Co. – puuuuuuh. Ja, die haben alle echt schöne Körper und ja, wenn ich mir die Bilder so angucke und dann vor’m Spiegel stehe, denke ich: „Huch. Du könntest echt mal was tun. Morgen geht’s los!“. Aber sein wir mal ehrlich: Ist es das wert, dass ich meine tägliche Portion Eis weglasse? Für’s Aussehen vielleicht – aber zum Senken meines Stresslevels? Nö. Mein Eis macht mich glücklich. Zack. So ist das. Die Lösung des Problems? Ich schau mir solche Profile nicht mehr an. Höhöhööö.

Nee, ganz im Ernst. Niemand von euch muss ein schlechtes Gewissen haben oder sich schlecht fühlen, nur weil er Sport nicht mag. Man MUSS nicht total sportlich sein. Und wer hier schon länger dabei ist, der weiß, dass es viele verschiedene Wege gibt um Stress abzubauen und zu vermeiden. Sport klappt prima, aber das tun viele andere Dinge auch. Jeder muss seinen Weg finden um gesund mit Stress umgehen zu können. Also habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr euch nicht zum Sport aufraffen könnt. Wenn ihr einfach keine Lust habt, dann bleibt verflucht nochmal zuhause, auch der Couch und guckt eure Serie auf Netflix. Ich versteh das, wirklich. 😉

Es ist nicht schlimm, ein Sportmuffel zu sein. Stressbwältigung klappt auch ohne viel Sport.

Meine Anti-Stress-Tipps für Sportmuffel

Na, wie viele von euch haben sich nun in meinem Text wiedererkannt? Für alle bekennenden Sportmuffel habe ich hier mal die Top 3 der Anti-Sportmuffel- ääähhh… Anti-Stress-Tipps für Sportmuffel zusammengestellt. Ein bisschen Bewegung, ohne dass es in Sport „ausartet“ 😉 Für den Anfang ist das ein guter Start und für jeden machbar. Ausbaufähigkeit ist gegeben. Aber… Nur kein Stress. Lieber langsam starten und Dinge zu Routinen werden lassen, als übermotiviert und sehr bald wieder aufhören.

1. Den Haushalt tanzend erledigen.

Niiiiiemals würde es mir in den Sinn kommen einfach nur zu putzen, die Geschirrspülmaschine auszuräumen, Wäsche aufzuhängen oder zusammenzulegen, Staub zu putzen oder den Boden zu wischen. Niemals. Entweder höre ich nebenbei Podcasts/Hörbücher oder ich dreh die Musik so laut auf, dass die Nachbarin mithören kann, hoffe, dass niemand zum Fenster reinschaut und tanze. Bewegung ist Bewegung, Musik und Tanzen machen gute Laune und bauen Stress ab. Also… deine Aufgabe ab heute: Haushalt nur noch tanzend erledigen!

2. Die Mittagspause nicht sitzend verbringen.

Den ganzen Tag im Büro. 9 to 5 sitzen. Puuuuh. Ja, ich kenn das. Und dann bleibt man vielleicht noch in der Pause im Büro oder geht nur in die Kantine oder ins nächste Restaurant. Wie wäre es mal mit einem Spaziergang und einem Mittagessen to go? Nein, das musst du nicht jeden Tag machen. Aber mindestens drei mal die Woche. Nimm es dir für nächste Woche einfach mal vor: Montag, Mittwoch und Freitag.

3. Sucht euch einen „Frische-Luft-Buddy“.

Spazieren gehen. Ähhhh… Ja, nee is klar. Warum? Wieso? Mit wem? Und wohin? Also mein Mann und ich kamen nie einfach mal so auf die Idee Spazieren zu gehen. Aber nun haben wir den Minimensch und „müssen“ ja sowieso raus. Menschen mit Hunden müssen auch mindestens ein oder zwei Mal am Tag vor die Tür (allerdings auch bei schlechtem Wetter und Schnee und Kälte. Brrrrrr.). Wenn ihr beides nicht habt, dann leiht euch irgendwo ein Baby. Nein Spaß. Aber ihr könnt einem Hund aus dem örtlichen Tierheim einen Gefallen tun, die freuen sich immer über Besuch, der mit ihnen spazieren geht. Wahlweise besprecht ihr euren Plan einfach mal mit dem besten Freund oder der besten Freundin, die idealerweise auf dem selben Faulheitslevel sind, motiviert euch gegenseitig und geht regelmäßig eine Runde an der frischen Luft quatschen anstatt via Sprachnachrichten.

 

Habt ihr schöne Anti-Stress-Tipps (mit Bewegungsanteil) für bekennende Faultiere? Tippt sie doch einfach mal in die Kommentare!

Sport frei! Oder so.

Euer

Fräulein Stressfrei - ein Blog rund ums Thema Stressbewältigung im Alltag

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Lisa Weber

    Hallo Fräulein Stressfrei!

    Danke für den tollen post! Ich finde das persönlich sehr wichtig, dass man zu dem, was man macht und dem, was einen stresst, auch einen gewissen Ausgleich findet. Ich muss sagen, dass ich manchmal auch nicht mehr die Muse habe zu trainieren. Ich habe mir persönlich aber vorgenommen, immer und egal was ist, mindestens einen Tag in der Woche Sport zu machen. Das scheint zwar nicht sehr viel, wenn man es aber wirklich durchhält, dann hat das auch einen positiven Effekt, welchen man auch bemerkt. Ich merke beispielsweise, wie ich kontinuierlich stärker werde und mehr Wiederholungen machen kann. Ich mache das aber auch wegen meinem Rücken. Da mache ich verschiedene Rückenübungen für die Mobilisierung der Wirbelsäule. Ansonsten mag ich es auch, in der Pause herauszugehen, wenn es geht. Da kann ich dir definitiv zustimmen. Früher habe ich meine Pausen immer drin verbracht und auf das Handy gestarrt. Da fühlt man sich aber längst nicht so erholt, wie, wenn man mal herausgeht. Ich mache das selbst im Winter und es ist toll! 🙂

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