Wie ich - so gar nicht stressfrei - zu diesem Blog kam.
( diesen Text schrieb ich Anfang 2017 – seither ist viel passiert… sehr viel. )
Seit ungefähr 2015 hatte ich vermehrt Haarausfall, meine Haut sieht fast immer aus wie die einer pubertierenden 15-Jährigen, ich habe oft Herzrasen, bin gereizt und ständig müde und antriebslos. Ich komme gegen 17 / 17:30 Uhr von der Arbeit und versinke auf der Couch. Das bisschen Haushalt macht sich leider doch nicht von allein. Aber spätestens hiernach möchte ich einfach nur noch ins Bett fallen. Geht’s echt nur mir so?
Nachdem mein Blut erfolglos auf Mangelerscheinungen untersucht wurde, ich die Pille abgesetzt hatte und auch sonst keine Erkrankungen festgestellt wurden, nahm ich diese Dinge also einfach als gegeben hin. Ich bin vermutlich einfach ein müder, fauler Mensch. Toll. An die Pickel hatte ich mich mittlerweile zähneknirschend „gewöhnt“, meine ausfallenden Haare fielen weiter aus und ich war weiter genervt & gereizt, was meinen Mann viel Geduld kostet(e) (Danke an dieser Stelle). Manchmal schoben wir es einfach auf die Hormone. Schön, dass das bei uns Frauen so einfach geht. *hust*
Ich testete unzählige Shampoos, „Haut-Nägel-Haar-Dragees“ und Hausmittel à la rote Zwiebel-Öl-Hönig-Aloe Vera-Gemische. Vitamin B. Zinksalbe. Ohne wirklich langfristige Erfolge.
Nun ja, dann bin ich eben so. Ein müder, fauler Mensch mit Haarausfall und Pickeln im Gesicht.
Die Haut ist der Spiegel der Seele.
Im Spätsommer 2016 vereinbarte ich einen Termin bei meiner Hautärztin, nachdem ich morgens doch wieder einmal traurig in den Spiegel schaute und mich schämte so an die Arbeit gehen zu müssen. Und hier war es – mein kleines, aber deftiges Schlüsselerlebnis:
„Sind Sie denn oft gestresst? Ist Ihr Job der richtige für Sie? Gibt es Probleme in Ihrem näheren Umfeld? Ist Ihnen Ihr Alltag zu stressig? Machen Sie genug Pausen und gönnen sich Erholung und stressfreie Zeit?“
Stress? Anscheinend war nicht meine Haut das Problem, sondern etwas ganz anderes…
Meine persönliche „Anti-Stress-Methode“ ist dieser Blog.
Also fuhr ich nach Hause und machte mir erstmals Gedanken über das Thema „Stress“. Ich hinterfragte meine täglichen Gewohnheiten, Verhaltensweisen und schaute mich noch kritischer als vorher im Spiegel an. Ich durchsuchte das Internet nach „Soforthilfen gegen Stress“, „stressfrei leben“, las seitenlange Expertentexte und landete immer wieder auf „ändere-dein-Leben-komplett-und-finde-zu-dir-zurück-durch-keine-Ahnung-was“-Seiten. Manche davon klangen ziemlich strange und andere versprachen die einzig wahre Lösung in Form ihres Kurses (ich möchte nicht sagen, dass diese Methoden/Dinge nicht funktionieren, aber die Art und Weise wie sie teilweise angeboten werden…. puuuuuuh.). Zahlen muss man „nur“ zwischen 89,99 € und 599 €. Ähhhh. Nein. Echt nicht. Und wie sie alle reden… Entweder total geschwollen, von oben herab oder mega säuselig. Nee, Freunde. Da hab ich keine Lust drauf. Echt nicht.
So. Was also nun?
Ja, mein Job ist stressig. Ja, ich mache mir oft Gedanken ums Thema Geld. Ja, ich schlafe oft schlecht, weil ich so viele Dinge im Kopf habe. Ja, ich habe oft Kopfschmerzen. Ja, ich habe irgendwie kein richtiges Hobby als Ausgleich zum Job. Ja, der Haushalt & das Drumherum wachsen mir oft über den Kopf. Ja, ich muss, will und werde etwas ändern…
„Ich kann und will meinen Job nicht kündigen. Ich werde in nächster Zeit vermutlich nicht im Lotto gewinnen um meine Geldsorgen loszuwerden. Eine Haushaltshilfe kann ich mir leider auch nicht leisten (das wäre ein Träumchen). Meine Tage werden nicht länger und die To-Do-Liste nicht kürzer, nur weil ich es mir wünsche. Ich habe keinen blassen Schimmer von Meditation, Yoga oder irgendwelchen spirituellen Dingen und für irgendwelche Kurse auch eigentlich keine Zeit und kein Geld. Ich bin auch eher der praktische Typ Mensch. Ich glaube, ich brauche einfach einen Ausgleich zu meinem Job, einen anderen Umgang mit den Begebenheiten, die bei mir Stress auslösen und Dinge, die mir meinen Alltag erleichtern und mir Arbeit abnehmen. Ich brauche einen Plan. Ich brauche mehr Zeit für mich. Und die schaufel ich mir jetzt frei […].“
Ein Plan muss her. Was kann ich tun? Was macht mir Spaß? Wo sammle ich Ideen? Tadaaa. Die Idee zu diesem Blog wurde geboren.
Schön, dass du ihn gefunden hast.