Warum ich meine Termine kreativ verpacke
Bullet Journal – ein neuer Trend?
Vor einigen Wochen stolperte ich bei Instagram über ein Foto von einem wunderschönen Wochenplaner. Ein paar Blümchen zu viel, aber generell echt schön anzusehen und übersichtlich. Als ich mir das Profil der Dame ansah, stellte ich fest, dass sich bei ihr tatsächlich alles um eins drehte: Ihr Bullet Journal. Bullet Journal? Was ist das denn schon wieder? Ein paar Klicks später hatte ich Dank Google bereits einen guten Überblick.
Ein Trend, der anscheinend aus den USA zu uns rübergeschwappt ist. Der Digital Product Designer Ryder Carroll hat die Idee entwickelt und damit eine Lawine der Begeisterung ausgelöst. Ein Planer, mit dem ihr eine Übersicht über eure Wochen, Monate und sogar eure Jahresziele bekommt. Ihr könnt ihn individuell nach euren Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten. Ich muss sagen: Ich fand die Idee auf Anhieb großartig!
Vom normalen Kalender zum kreativen Bullet Journal
Es war Ende Februar und ich hatte mir gerade Anfang Januar einen neuen Planer gekauft und mich gefreut, dass er schön strukturiert und übersichtlich ist. Er gibt viele Möglichkeiten zur Terminsplanung vor, beinhaltet zeitliche Übersichten zum Organisieren für Projekte – eigentlich perfekt für mich. Natürlich gab es auch 3, 4 Dinge in diesem Kalender, welche ich schlichtweg einfach nicht brauche. Aber das ist ja irgendwie immer so…
Muss es aber nicht. Man kann sich seinen Planer nämlich auch selbst erstellen und ganz nebenbei noch seine kreative Seite ausleben. Bisher hatte ich darüber noch gar nicht nachgedacht und habe mich Jahr für Jahr durch die vielen Angebote an Kalendern gewühlt, um den für mich passenden zu finden. Und obwohl ich für dieses Jahr „meinen“ Planer schon gefunden hatte, ließ mich die „Bullet Journal“-Idee nicht los.
Auf Pinterest ging meine Suche nach Inspiration weiter. Schöne Schriftzüge, Trennlinien, Wochenübersichten,… – Es gibt hunderte toller Ideen. Ihr könnt euch ja mal meine Sammlung zum Thema Bullet Journal anschauen.
Planen, organisieren, skizzieren, malen, verschiedene Schriften ausprobieren, kreative Ordnung schaffen. Das ist wirklich was für mich. Das hat man bestimmt bei meinem Artikel über Malbücher für Erwachsene schon gemerkt. Also dann… Fange ich eben im März einen neuen Planer an. Mein erstes BuJo.
Was ihr für ein Bullet Journal braucht
Eigentlich braucht ihr zum Start gar nicht so viel. Ein Notizbuch, ein paar verschiedene Stifte, ein Lineal und oder ein Geodreieck. Natürlich könnt ihr euch auch noch mit Post-Its, Stickern und Masking-Tape bewaffnen – eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Das perfekte Buch gibt es nicht!
Je nachdem was ihr für Ansprüche habt und was euch gefällt, könnt ihr euch ein Notizbuch mit karierten, linierten oder gepunkteten Seiten zulegen. Fester Einband oder sogar ein Ringbuch. Das könnt ihr natürlich selbst entscheiden. Es gibt hier keine Vorgaben, was „perfekt“ ist.
Ich habe vor meiner online Einkaufstour gegoogelt und mir Tipps von anderen Bloggern und in einer Facebookgruppe geholt. Einige Notizbücher sind besser geeignet als andere – allerdings ist es tatsächlich Geschmackssache. Ich habe mich letztendlich für den Leuchtturm1917* (Affiliatelink) mit punktierten Seiten entschieden. Die meisten der deutschen BuJo-Junkies empfehlen ihn.
Die spezielle Variante Bullet Journal habe ich nicht genommen, da ich einfach keine Seite mit „Keys“ haben möchte, da ich solche Zeichen sowieso nicht benutze (obwohl es wahrscheinlich zum echten Bullet Journaling dazugehört). Ich habe mich für die schlichtere und etwas günstigere Variante – nur mit Index – entschieden.
Der Leuchtturm ist für ein Bullet Journal mit seinen durchnummerierten Seiten eigentlich perfekt geeignet, wäre da nicht dieses dünne Papier. Ich finde 80 g/qm einfach nicht stark genug. Viele Stifte bluten oder scheinen stark durch und man hat einfach keine schöne Rückseite mehr. Mich persönlich stört das ziemlich. (Hallo lieber Perfektionismus!)
Allerdings habe ich kein anderes, bezahlbares, schönes Notizbuch gefunden und außerdem wollte ich einfach anfangen. Warum ich doch sehr zufrieden bin mit meinem Leuchtturm erfahrt ihr gleich…
Welche Stifte eignen sich für ein Bullet Journal?
Verschiedene Termine, To-Dos und Listen kommen natürlich noch besser zum Vorschein, wenn man hierfür verschiedene Farben verwendet. Ob Buntstifte, Maker, Filz- oder Bleistifte. Hier kommt es natürlich wieder auf euren Geschmack an. Da ich der Meinung war, dass meine normalen Fineliner von Stabilo zu stark durchschimmern, habe ich mich nach einiger Recherche für die Fineliner von Staedler* (Affiliatelink) entschieden.
Die verschiedenen Strichstärken sind einfach klasse und sie schreiben auch schöner als die von Stabilo. Einen Unterschied beim „Durchschimmern“ habe ich allerdings auch zu meinen alten Finelinern nicht feststellen können (hust).
Da ich nicht die Geduld und auch nicht das Geld habe, um zwanzig verschiedene Stiftsorten auszuprobieren war hier nun der Zeitpunkt gekommen um mich von meinem leidigen Drang nach Perfektionismus zu verabschieden.
Es ist ein Projekt. Es soll Spaß machen. Du kannst kreativ sein. Probiere dich aus. Entspann dich beim Zeichnen, Schreiben und Planen. Es muss nicht PERFEKT werden. Fang einfach an.
Drei Seiten habe ich gefüllt und jeweils die Rückseite blank gelassen. Und wisst ihr was?! Wenn man auf der Rückseite weiterschreibt sieht man es kaum mehr bzw. fällt es so weniger auf als wenn man sie frei lässt. Tschüß Perfektionismus – Hallo Kreativität.
Kuli und Füller mag ich gar nicht ausprobieren. Mir reichen meine neuen Fineliner und meine altbewährten, tollen Buntstifte, die ich mir ja schon für meine Malbücher gekauft hatte.
Wie strukturiere ich mein Bullet Journal?
Am Anfang kommt das Inhaltsverzeichnis. Danach? Das entscheidet ihr einfach selbst. Natürlich könnt ihr euch hier an Empfehlungen aus dem Internet halten und mit einem sogenannten „Future-Log“, einer Jahresübersicht starten. Müsst ihr aber nicht. Ich habe mir mein BuJo selbst so strukturiert, wie ich es schön und sinnvoll finde. Bei mir kommen die „Sammlungen“ zuerst und erst in der Mitte meines BuJos geht es mit der Jahresübersicht, den Monaten und Wochen weiter. Alles Geschmackssache. Das ist ja das schöne am Bullet Journal. Ihr könnt es euch so gestalten, wie es für euch persönlich perfekt ist.
Was das Bullet Journal für mich persönlich sein soll
Termine vergesse ich schlichtweg, wenn ich sie mir nicht aufschreibe.
Ich habe bisher noch nie ein Tagebuch oder ähnliches geführt. Allerdings merke ich immer öfter, dass ich mich an viele Dinge nicht mehr richtig erinnern kann und manchmal wirklich schon krampfhaft überlegen muss, was ich vor 3 Tagen getan habe. Schlimm, oder?
To-Do-Listen schreibe ich für mein Leben gern. Für die Arbeit, für die Hausarbeit, für meinen Mann (er liebt es auch, wenn ich ihm seine Aufgaben aufschreibe. Nicht.), für meinen Blog, für Dinge, die ich noch erleben möchte,…
Also warum nicht alles in allem? So habe ich nicht mehrere Zettel irgendwo verteilt liegen, sondern alles in einem. Nur mein Mann bekommt noch seine extra Liste. Ein bisschen Tradition muss eben sein.
Ich mag es zwar schlicht und übersichtlich, kritzel und male aber auch für mein Leben gern. Ich kann mich nicht entspannen, wenn ich so viele Dinge im Kopf haben muss. Ich möchte meine Termine und To-Dos lieber aufschreiben. Habe ich sie aufgeschrieben, muss ich nicht mehr ständig daran denken und Angst haben, dass ich irgendwas vergesse. War der Arzttermin um halb 10 oder halb 11? Was wollte ich nochmal im Müller besorgen? Von wem habe ich bereits das Geld für das Geschenk unserer Freundin zum 30. bekommen? Wann waren wir im Kino als es so schlimm regnete auf dem Nachhauseweg? Und wie war eigentlich der Film? Welcher war es nochmal? All das möchte ich zukünftig in meinem Bullet Journal aufschreiben.
Mein erstes BuJo – mein nächster Schritt zu einem entspannten und stressfreien Alltag.
Was haltet ihr von der Idee? Kanntet ihr Bullet Journaling schon? Habt ihr selbst schon ein BuJo?
Alles Liebe, euer
[ Hier könnt ihr nochmal nachlesen, warum ein Bullet Journal für mich doch nicht „perfekt“ ist… ]
„Tschüß Perfektionismus – Hallo Kreativität.“ Yessss! 🙂
Da hast du mal wieder einen Nerv bei mir getroffen, liebe Anna!
Im letzten Jahr hatte ich es mit einem Filofax probiert – und bin grandios gescheitert. All das Gestalten und Verzieren hat mich innerhalb weniger Wochen so genervt, dass ich es komplett sein ließ und der Filofax in einer Schublade verschwand.
Etwas unkomplizierteres musste her und so habe ich mir für 2017 einen ganz normalen Kalender bestellt und mit dem BuJo angefangen. Meins ist noch abgespeckter als deins – aber es macht super viel Spaß und frisst auch bei Weitem nicht so viel Zeit.
Das Schöne ist ja, dass man wirklich komplett frei in der Gestaltung ist. Wie du schon sagst – man kann nach der Vorgabe gehen, muss man aber nicht.
Ich bin gespannt, ob es dir auf Dauer auch weiterhin so gut gefällt und ob du dran bleibst. Die Einblicke in deine Seiten finde ich übrigens sehr hübsch!
Alles Liebe,
Chrissi
Liebe Chrissi,
vielen Dank für dein liebes Feedback. 🙂
Den Filofax kenne ich gar nicht bzw. habe ich ihn noch nie ausprobiert. Aber ich denke, das ist auch eher nichts für mich.
Ich muss mir alles so herrichten können, wie es für mich „perfekt“ ist. Da ist das BuJo tatsächlich die beste Alternative.
Ich bin eigentlich auch nicht der Schnörkel- und Blümchen-Typ,
aber so ein bisschen Zeichnerei darf es schon sein (nur nicht zuuuuu bunt 😉 ).
Ich hoffe auch, dass ich noch viel Freude an meinem BuJo habe,
denn meine Mama hat mir nun zum Geburtstag tolle Stifte geschenkt,
die ich natürlich auch nutzen möchte 🙂
Liebste Grüße,
Anna
Bullet Journals sind einfach toll! Ich liebe es, dass man so super flexibel ist und jeden Monat (bzw. jede Woche und ja sogar jeden Tag) alles anpassen kann, wenn es einem nicht mehr gefällt oder sich einfach die eigenen Bedürfnisse geändert haben. Und natürlich dass man sein Bullet Journal für alles mögliche nutzen kann und man da gar nicht eingeschränkt ist 🙂
Da hast du recht! Ich bin ja wirklich noch ziemlicher Anfänger, aber verbringe Stunden bei Pinterest oder in der tollen Facebook-Gruppe um mich inspirieren zu lassen. Ich liebe mein BuJo schon jetzt 🙂
Liebe Grüße,
Anna
Ich liebe mein BuJo! Ich habe von Staples ein Notizbuch der Firma Oxford (Business Journal). Das hat 90g Papier und Stiftschlaufe, Gummiband usw. alles dabei für 9,00 EUR. Die Nuuna Bücher sollen auch gutes Papier haben.
LG
Hallo liebe Tanja,
ich habe mir nun doch noch ein neues Buch mit sage und schreibe 100g bestellt. Scribbles That Matter. Ich bin schon total gespannt.
Liebe Grüße,
Anna
na dann bin ich auf deinen Bericht gespannt!! LG Tanja
Ich werde berichten und hoffe, dass die Seiten wirklich so schön dick sind. 🙂
Tolle Anleitung und ein schöner Artikel über das Bullet Journal!
Ich persönlich habe mich schon öfters mal daran versucht ein BuJo zu führen. Allerdings konnte ich dabei für mich keinen entscheidenden Vorteil finden.
Ich habe sogar versucht eines digital in meinem zweiten Gedächtnis, Evernote, zu erstellen. Trotzdem fahre ich noch immer besser ganz papierlos, ohne schnörkel und tamtam.
Die Notizbücher von Leuchtturm 1917 habe ich damals auch genutzt. ;D
Für jeden Freund von Papier ist dein Artikel eine tolle Anlaufstelle!
produktive Grüße
Merlin
von http://www.merlinmechler.de
Hallo Merlin,
ja, soetwas ist immer Geschmacksache. Ich bin eher der Typ, der mit Evernote nicht klarkommt. Ich muss alles auf Papier haben 🙂
Viele Grüße,
Anna