So vermeidest du Perfektionismus & Mental Load
Der Haushalt – für viele von uns Frauen ist er eine Dauerbaustelle, die nie fertig wird. Kaum ist die Wäsche gewaschen, füllt sich der Korb erneut. Die Küche glänzt? Nicht lange, bis der nächste Snack-Angriff der Familie Spuren hinterlässt. Und dann sind da noch die unsichtbaren Aufgaben – Dinge, an die sonst keiner denkt, aber die uns Mütter Tag und Nacht beschäftigen. Willkommen im Reich des Mental Load und der Stressfallen im Haushalt! Zeit, ihnen den Kampf anzusagen.
1. Perfektionismus: Die glänzende Falle
Wir kennen sie alle: Die makellosen Instagram-Wohnzimmer, in denen kein Spielzeug herumliegt, keine Flecken auf dem Sofa prangen und die Kissen millimetergenau drapiert sind. Schaut man sich dann die eigene Wohnung an – Chaos. Und schon setzt das schlechte Gewissen ein. Doch muss wirklich alles perfekt sein?
Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigt, dass Frauen in Deutschland täglich vier Stunden und elf Minuten mit Hausarbeit und Kinderbetreuung verbringen, Männer dagegen nur zwei Stunden und 46 Minuten. Der Anspruch, alles „perfekt“ zu machen, liegt also oft (ungewollt) auf unseren Schultern.
Was tun?
- Setze Prioritäten: Muss der Boden wirklich so sauber sein, dass man davon essen könnte? Oder reicht es, wenn die Küche grob aufgeräumt ist?
- Akzeptiere „gut genug“: Dein Zuhause ist zum Leben da – nicht für eine Foto-Story in einem Hochglanz-Magazin.
- Vergleiche dich nicht: Die perfekte Ordnung anderer ist oft nur eine Momentaufnahme.
2. Der unsichtbare Stress: Mental Load clever reduzieren
Kennst du das? Dein Kopf ist immer voll mit Dingen, die noch erledigt werden müssen. Milch ist fast leer, der Elternabend steht an, das Geschenk für die Schwiegermutter fehlt noch. Während dein Partner vielleicht fragt: „Sag einfach, was ich tun soll!“, hast du schon längst alles durchgeplant – weil du es ja sowieso im Blick hast.
Dieser Mental Load beschreibt die unsichtbare, geistige Belastung, die oft auf Frauen lastet. Eine Studie der Universität Melbourne ergab, dass Frauen im Schnitt 10 Stunden pro Woche mit der mentalen Organisation von Haushaltsaufgaben verbringen – zusätzlich zur eigentlichen Arbeit. Das Thema Mental Load hatten wir in diesem Beitrag von Nina (Plans meet life) bereits auf dem Blog. Vielleicht schaut ihr einfach nochmal rein.
Was tun?
- Aufgaben klar verteilen: Dein Partner soll nicht nur helfen, sondern auch Verantwortung übernehmen – inklusive Dran-Denken.
- Listen nutzen: Ob digital oder analog – eine klare To-do-Liste hilft, Gedanken zu ordnen und Entlastung zu schaffen.
Dies hier ist mein Tagesplaner. Ich mag die Struktur und das Design. Vom Preis total okay und somit wird er immer nachgekauft.
- Erwartungen anpassen: Niemand kann Gedanken lesen. Sprich offen darüber, wenn dir die Last zu viel wird.
3. Multitasking: Der Mythos der Supermutter
Klingt effizient, ist aber ein Mythos: Wer gleichzeitig kocht, mit den Kindern Mathe übt und noch die Waschmaschine einräumt, fühlt sich am Ende des Tages vor allem eines – erschöpft. Studien zeigen, dass unser Gehirn durch Multitasking bis zu 40 % weniger leistungsfähig ist. Kein Wunder, dass wir uns manchmal wie ein überhitzter Laptop fühlen und denken, der Kopf explodiert jeden Moment.
Was tun?
- Eine Sache nach der anderen erledigen: Dein Fokus bleibt klar und du bist weniger gestresst.
- Arbeitsblöcke einrichten: Zum Beispiel erst die Küche machen, dann den Kindern helfen – nicht alles auf einmal.
- Kleine Pausen einbauen: Drei tiefe Atemzüge zwischendurch helfen, den Kopf freizubekommen.
4. Ungleichgewicht in der Aufgabenverteilung: Die stille Last
Obwohl wir 2024 haben, übernehmen Frauen in vielen Haushalten noch immer den Großteil der Hausarbeit – oft unbemerkt. Frauen leisten im Durchschnitt doppelt so viel unbezahlte Care-Arbeit wie Männer. Das sorgt nicht nur für körperliche Erschöpfung, sondern auch für Frust.
Was tun?
- Klartext reden: Niemand kann wissen, was dich belastet, wenn du es nicht sagst. Eine faire Aufteilung beginnt mit einem ehrlichen Gespräch.
- Den Haushalt sichtbar machen: Schreibe eine Liste aller Aufgaben – oft wird erst dann klar, wer wie viel macht.
- Kinder einbinden: Selbst kleine Kinder können mithelfen, z. B. Tischdecken oder Spielzeug aufräumen.
Das sind natürlich nur klitzekleine erste Anregungen. Das Thema ist sooooo umfassend, aber wir wollen hier jetzt keinen Sprung ins Rabbitwhole machen.
Schaut euch gern nachfolgende Bücher zum Thema an:
5. Zeitfresser im Haushalt entlarven
Kennst du das Gefühl, den ganzen Tag beschäftigt gewesen zu sein, aber nichts „Richtiges“ geschafft zu haben? Oft verlieren wir uns in Kleinigkeiten, die Zeit fressen und unnötigen Stress erzeugen.
Was tun?
- Routinen einführen: Jeden Tag zur gleichen Zeit eine bestimmte Aufgabe erledigen – das spart Energie.
- Haushalt minimalisieren: Je weniger Kram, desto weniger Chaos. Räume regelmäßig aus! Hier empfehle ich von Herzen Maja. Schaut euch Majas Instagramkanal an und lasst euch anstecken.
- Digitale Helfer nutzen: Einkaufslisten-Apps, smarte Haushaltsgeräte und Putzpläne können den Alltag erleichtern.
6. Der gesellschaftliche Druck: Erwartungen von außen abschütteln
„Eine gute Mutter hat immer ein sauberes Zuhause.“ „Eine Frau sollte den Haushalt im Griff haben.“ – Wer hat eigentlich diese Regeln aufgestellt? Und warum lassen wir uns von ihnen stressen?
Die Wahrheit: Niemand außer dir bestimmt, wie dein Zuhause auszusehen hat. Gesellschaftliche Erwartungen sind oft überholt und bringen uns nur in Stress.
Was tun?
- Deinen eigenen Standard setzen: Was für DICH funktioniert, ist wichtiger als die Meinung anderer.
- Social Media kritisch betrachten: Perfekte Bilder sind inszeniert – dein echtes und stinknormales Leben ist viel wertvoller.
- Vergleiche vermeiden: Was bei anderen funktioniert, muss nicht zu dir passen.
Fazit: Mehr Gelassenheit, weniger Stress
Der Haushalt wird nie komplett fertig sein – aber das muss er auch nicht. Viel wichtiger ist, dass wir lernen, uns selbst nicht unter Druck zu setzen. Indem wir uns bewusst von Perfektionismus verabschieden, Mental Load teilen und Aufgaben clever organisieren, schaffen wir Raum für das, was wirklich zählt: Zeit für uns selbst, für die Familie und für das echte Leben – ganz ohne Hochglanzfilter.
Denn am Ende zählt nicht, ob der Boden glänzt, sondern ob wir in unserem Zuhause glücklich sind.