So kommst du gesund durch Krisenzeiten – meine 5 persönlichen Tipps

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„Och nee, bitte nicht noch ein Beitrag mit Corona-Tipps!“ Ja, ich kann’s verstehen – mich nervt das Thema auch. Deswegen geht’s heute auch nur ganz am Rande um die Coronakrise. Denn natürlich ist Corona einer der aktuellen Auslöser für diesen Beitrag – aber eben nicht ausschließlich. Denn im Leben gibt’s weitaus mehr als COVID-19. Tja, wer hätte das gedacht, wo doch die ganze Welt im Moment nur ein Thema hat… Aber doch hat jeder von uns seine ganz eigenen Problemberge zu bezwingen. Jeder von uns steht vor anderen Herausforderungen und hat die verschiedensten Krisen zu durchstehen. Bei mir persönlich ist’s im Moment eine Mischung aus: im 9. Monat schwanger, mein Körper macht leider schlapp, mein wildes Kleinkind darf nicht in die Kita dank Corona und ich brauche tatsächlich Hilfe im Alltag und Haushalt. Prima. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Aber auch, wenn meine derzeitige Krise bald überstanden ist, der Alltag hoffentlich schnell wieder eingekehrt und ich nicht mehr auf Hilfe angewiesen bin, möchte ich heute meine fünf persönlichen Tipps für Krisenzeiten mit euch teilen. Ich bin sicher, diese Tipps können sehr hilfreich für jegliche Krisenzeiten sein und jeder kann sie leicht für sich persönlich umsetzen. Wie auch immer deine derzeitige, persönliche Krise gerade aussieht…

Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

1. Annehmen statt Ankämpfen.

Es gibt Dinge, die sind wie sie sind. Sie sind nicht zu ändern. Warum sollte ich meine wertvolle Energie in einen Kampf stecken, denn ich nicht gewinnen kann? Es gibt Dinge, die sind wie sie sind. Punkt.

Du, ein naher Angehöriger oder Freund werden schwer krank. Dein Partner / deine Partnerin trennt sich, weil er oder sie sich anderweitig verliebt hat. Du wirst entlassen, weil dein Arbeitgeber Insolvenz anmelden musste. Es gibt unzählige Krisen, die sich (meistens) nicht ändern lassen. Sie sind wie sie sind. Das beste Beispiel ist hier natürlich ganz aktuell die Corona-Krise, die natürlich viele von uns betrifft.

Die Situation ist wie sie ist. Ich kann sie nicht ändern. Es bringt mir nichts außer schlaflosen Nächten, wenn ich mir den ganzen Tag darüber den Kopf zerbreche und mich ärgere. Ach doch… Kopfschmerzen. Die gibt’s gratis dazu.

Im schlimmsten Fall gibt’s obendrauf eine ordentliche Portion negative Gefühle wie Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Nimm die Dinge an, wie sie sind. Akzeptiere die Situation und diese Krise, wie sie ist.

Raus aus dem ungesunden Gedankenkarussell! Richte deinen Fokus auf die Dinge in deinem Leben, die du zum Positiven ändern kannst und für die du dankbar bist. Wie das funktioniert, erfährst du in den nächsten Schritten.

Don’t spend a lot of time imagining the worst-case scenario. It rarely goes down as you imagine it will, and if by some fluke it does, you will have lived it twice.

2. Worst-Case-Szenario vs. Dankbarkeit.

Das obige Zitat von Michael J. Fox lässt sich wie folgt ins Deutsche übersetzen: Verbring nicht so viel Zeit damit, dir das Worst-Case-Szenario auszumalen. Es verläuft selten so, wie du es dir vorstellst, und wenn es durch einen Zufall doch so geschieht, hast du es zwei Mal durchleben müssen. – Klingt logisch, oder?

In einigen Situationen ist es ganz sinnvoll, sich das Worst-Case-Szenario einfach mal auszumalen. Denn so stellt man ganz oft fest, dass das Schlimmste was passieren kann, doch gar nicht soooooo dramatisch ist. Zum Beispiel, wenn man unglücklich im Job ist, schon lange überlegt zu kündigen, sich aber nicht traut, weil man die Sicherheit nicht aufgeben möchte und dann einfach in dieser Starre verharrt. Das Gleiche gilt für unglückliche, toxische Beziehungen. Für sämtliche Entscheiden, vor denen man sich irgendwie, aus irgendwelchen Gründen scheut.

Aber… Wenn man nun in einer Krise feststeckt…. und zwar so richtig, dann landen wir wieder bei Punkt 1 meiner Liste und dem gerade zitierten Ausspruch von Michael J. Fox: Hör auf mit dem Gedankenkarussell und mal dir nicht immer das Allerschlimmste aus! Vermutlich tritt es gar nicht ein und die negativen Gedanken und Gefühle waren alle umsonst. Verschwendete Zeit und Energie.

Vielleicht denkst du lieber zurück an deine letzte persönliche Krise: Was hat dir damals geholfen? Wer hat dir Hilfe angeboten? Was hat dich gestärkt? Sie ist vorbeigegangen, oder?

Gib deinen Gedanken einen anderen Fokus!

Und hier sind wir bei einem meiner Lieblingsthemen: der Dankbarkeit. Richte deine Gedanken auf die Dinge in deinem Leben für die du dankbar bist. Und zwar regelmäßig. Falls du gerade denkst: „Pfff, die hat gut reden. Bei mir gibt’s im Moment absolut nichts Positives, alles ist scheiße!!“, dann kann ich dich beruhigen: Es müssen nicht immer die großen Dinge des Lebens sein. Konzentriere dich auf die wunderschönen Kleinigkeiten des Lebens. Heute war ein sonniger Tag, die Postbotin hat mir ein strahlendes Lächeln geschenkt und statt einer deftigen Nachzahlung stand eine schwarze Null auf meiner Nebenkostenabrechnung. Zack. Drei Dinge, für die du dankbar sein kannst.

Und keine Panik: Dankbarkeit kann man erlernen und durch regelmäßiges Praktizieren verändert sich dein Leben automatisch. Meine Lieblingsempfehlung zum Thema Dankbarkeit ist das 6-Minuten-Tagebuch*. Ausprobieren schadet nicht. Im Gegenteil.

Richte deine Gedanken nicht auf das Schlimmste, was dir passieren kann, sondern auf die Dinge, für die du dankbar bist. Jeden Tag.

Ich bin dann mal offline...

3. Social-Media-und-Nachrichten-Detox.

Das ist ein Thema, an dem ich selbst immer wieder zu arbeiten habe. Smartphone aus. Kein Post, kein Like, keine Nachrichten und nicht mitbekommen, was bei allen anderen so los ist. Hört sich eigentlich ganz entspannt an, oder? Ist es auch. Social-Media-Detox oder auch Nachrichten-Detox sind effektive Mittel um mal wieder abzuschalten und im Hier-und-Jetzt anzukommen. Fernab von Likes, Influencer-Stories aus dem Glitzerleben oder den täglichen Schreckensnachrichten auf den Nachrichtenkanälen.

Derzeit mache ich seit über einer Woche Nachrichten-Detox. Genial, sag ich euch. Corona-Krise? Ja, sie ist da. Aber ich muss es nicht jeden Tag in den Nachrichten verfolgen. Ich will es einfach nicht mehr hören und sehen, wenn ich nicht unbedingt muss. Die Nachrichten-App ist tatsächlich von meinem Smartphone verschwunden, Fernsehen schau ich sowieso nicht und auch sonst schaff ich’s seit einigen Tagen ganz gut, mich von dem Thema abzuschirmen. Warum? Weil es mich stresst. Es macht mich nervös und nervt einfach nur noch. Die wichtigsten Neuerungen erzählt mir mein Mann (die Spielplätze haben wieder offen, juhu) und das reicht dann auch. Diese kleine Nachrichtenauszeit tut einfach gut. Die Krise ist da, aber ich muss mich nicht ständig damit beschäftigen. Auch sonst gibt’s ja meistens nicht viel Positives was berichtet wird, also… verpass ich auch nichts.

Fernab von Corona gilt ebenfalls: Steckst du mitten in einer Krise und ist einfach alles so richtig beschissen? Verzichte einfach mal auf Nachrichten und vor allem… auch weitestgehend auf Social-Media. Lass dich nicht vom Hochglanzleben aller anderen auf den einschlägigen Social-Media-Kanälen berieseln. Es tut einfach nicht gut, wenn man mitten im Schlamm feststeckt und alle anderen mit Konfetti werfen. Und denk immer daran: Jeder zeigt online nur das, was er zeigen will.

Bleib ein bisschen offline und kümmer dich um das Wichtigste in deinem Leben: um dich.

Gute Freunde helfen dir, wichtige Dinge wiederzufinden, wenn du sie verloren hast. Dein Lächeln, deine Hoffnung und deinen Mut.

4. Igel dich nicht ein.

Ja, ich kenn das. Es gibt Zeiten, da will man am Liebsten nichts sehen und nichts hören. Von niemandem. Einfach irgendwie in den Tag hineinleben und warten bis der Sturm vorbeigezogen ist. Ich glaube, das kennen alle. Und gerade, wenn der Himmel über uns zusammenzubrechen scheint, ziehen sich viele von uns einfach zurück. Man will ja schließlich auch nicht jammern, niemandem zur Last fallen, nicht um Hilfe bitten, einfach abwarten bis es vorbei ist…

Ich bin im Grunde auch einer der Menschen, die alles mit sich ausmachen und ungern nach Hilfe fragen. Schließlich bin ich ja stark und schaff alles immer irgendwie. Irgendwie. Das ist das Stichwort. Vielleicht klappt’s ja besser mit ein bisschen Unterstützung. Vielleicht zieht der Sturm schneller vorbei, wenn man mit jemandem darüber spricht. Vielleicht gibt es Menschen um dich herum, die dir nur allzu gern ihre Hilfe anbieten würden. Du müsstest dich nur öffnen. Sprich über deine Gedanken, Ängste und die aktuelle Krise. Es gibt immer Menschen mit offenen Ohren und Verständnis. Es ist keine Schande um Hilfe zu bitten und zuzugeben, dass man in einer Krise feststeckt. Im Gegenteil.

Es lebt sich viel einfacher, wenn du ein krisenfestes Dorf um dich herum hast. Das muss nicht immer die eigene Familie sein. Du suchst dir deinen sicheren Hafen selbst aus. Eine Hand voll toller Menschen, die dir helfen Dinge wiederzufinden, wenn du sie verloren hast…

Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.

5. Nutze die Zeit während der Krise sinnvoll.

Schließt sich irgendwo eine Tür, öffnet sich eine neue. Oder: In jedem Kackhaufen steckt auch ein kleines Klümpchen Gold. Man muss es nur suchen.

Wie auch immer du es ausdrücken willst… In egal welcher Krise bringt es absolut nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Egal ob Beziehungsaus, Jobverlust, körperliche / seelische Erkrankung, Isolation wegen Corona oder was auch immer…

Eine Krise bietet immer auch die Chance zur Neuorientierung. Du musst es nur wollen und angehen. Nach der ersten Schockstarre und nachdem du deine Gedanken und Reaktionen wieder halbwegs sortiert hast, legst du los…

Gönn deinem Kopf eine kleine Auszeit.

Egal ob Fantasiereise, geführte Meditation, Autogenes Training, Yoga oder dein Lieblingssport. Gönn deinem Kopf eine Pause von der Krise. Komm vom Außen ins Innen. Schieb die Krisenwolken gedanklich mal beiseite und betrachte den blauen Himmel.

Versuche dich wieder aufs Wesentliche zu besinnen. Auf dich, deine Familie, deine Gesundheit, dein Leben. Nicht die äußeren Umstände.

Ja, auch das erfordert ein bisschen Übung. Abschalten kann man meistens nicht auf Knopfdruck. Und gerade dann nicht, wenn um dich herum das Chaos tobt. Ich weiß.

Aber es ist einfach soooo soooo wichtig, dass du zur Ruhe kommst und deinen Fokus weg von der Krise und hin zu dir lenkst. Denn tatsächlich ist es nur das, was wirklich zählt. Du und deine psychische und körperliche Gesundheit.

Es ist kein Treibsand. Du kannst einfach weitergehen!

Keine noch so beschissene Situation oder Zeit ist für immer. Wirklich nicht. Du wirst nicht im Treibsand untergehen. Du musst einfach nur einen Fuß vor den anderen setzen und weitergehen. Auch wenn es anfangs kleine Schritte sind. Aber hey… auch mit vielen kleinen Schritten kommt man ans Ziel. Und wenn man erstmal motiviert losgegangen ist, ist das Ende der Krise fast schon in Sichtweite.

Versuche die Zeit während deiner Krise einfach sinnvoll für dich zu nutzen. Orientiere dich neu. Wie auch immer deine persönliche Krisenzeit aussieht – es gibt immer etwas, was du tun kannst. Für dich. Für deine Zukunft. Deine Gesundheit. Deinen Neustart.

Jede noch so kleine, positive Sache, die du motiviert angehst, hilft dir dabei deine persönliche Krise gesund zu überstehen. Waldspaziergang statt Couch, neue Sprache lernen statt Netflix gucken, Ausmisten und Platz schaffen statt sinnlos shoppen. Jeder noch so kleine Schritt in eine ganz andere, positive Richtung bringt dich ein Stück näher ans Ende der Krise und zu deinem Neustart. Und da wollen wir doch hin… Also los.

Schwierige Zeiten lassen uns Entschlossenheit und innere Stärke entwickeln.

Mit diesem mehr als passenden Zitat verabschiede ich mich aus diesem Beitrag und hoffe, dass ihr gestärkt und motiviert aus eurer aktuellen Krise hervorgeht.

Und denkt immer daran: Nach Regen kommt Sonnenschein. Und ohne Regen gäbe es auch keinen wunderschönen Regenbogen.

Euer

fräulein-stressfrei

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